Kultur, Wissenschaft und Theologisches

Design und Zweckbegriff in der Naturforschung.
Glaube und wissenschaftliches Weltbild.
Kultur und Zeitgeschichte

Zum einen möchte ich das Verhältnis von Wissenschaft und Religion beleuchten. Zum anderen möchte ich der Frage nachgehen, welche Implikationen sich aus den wissenschaftlichen Befunden für die Frage nach dem Ursprung des Universums und des Lebens ergeben. Mir ist zudem wichtig zu zeigen, dass aus Wissenschaft nicht automatisch Philosophischer Naturalismus folgt, auch wenn der methodologische Naturalismus heute die Grundlage der Naturwissenschaften ist.

Dabei geht es mir nicht um „God of the Gaps“ Argumente. Positive Argumente für die Existenz Gottes lassen sich durchaus aus dem gewinnen, was wir wissen. Dazu muss man nicht zwingend mit Wissenslücken argumentieren. Nach empirisch/experimentellen Standards lässt sich natürlich weder die Existenz Gottes noch die Wahrheit der biblischen Botschaft beweisen.
Der Suchende kann jedoch sowohl in der Natur als auch in der Bibel überzeugende Indizien für die Existenz des Schöpfers und die Vertrauenswürdigkeit der Heiligen Schrift finden.

Wenn ich hier gelegentlich die weißen Flächen der wissenschaftlichen Forschung anspreche, dann geht es vor allem um Fairness. Denn im Diskurs muss auch klargestellt werden, wo es um Annahmen geht, für die es wenig wissenschaftliche Evidenz gibt, und wo tatsächlich harte Fakten vorliegen. Dabei geht es aber nicht um Lücken, sondern um die Grenzen wissenschaftlicher Erklärungen. Die Wissenschaft beschreibt Phänomene der erforschbaren Welt, die sie mit dem Term ‚Natur‘ eingrenzt. Kann sie aber auch eine ontologische Gesamtschau dieser Phänomene liefern, also das Warum und Woher klären?

Das Schlagwort „God of the Gaps“ wird meist als Synonym für ein ‚Argumentum ad Ignorantiam‘ gebraucht. Doch auch Vertreter eines Ontologischen Naturalismus sind vor einem ‚Argumentum ad Ignorantiam‘ nicht gefeit, wenn sie Wissenslücken bereitwillig mit der naturalistischen Grundannahme der Wissenschaften füllen. Wenn man einfach voraussetzt, dass alle Phänomene ohne Rückgriff auf göttliches Wirken erklärt werden können, ohne den Beweis dafür zu erbringen, dann ist ‚God of the Gaps‘ nur Ausdruck eines zirkulären Denkens, das man gern Theisten vorwirft, aber selbst praktiziert.


Das argumentum ad ignorantiam (lateinisch für „Argument, das an das Nichtwissen appelliert“) ist ein logischer Fehlschluss, bei dem eine These für falsch erklärt wird, allein weil sie bisher nicht bewiesen werden konnte, oder umgekehrt, eine These für richtig erklärt wird, allein weil sie bisher nicht widerlegt werden konnte. Der Fehlschluss wird ohne Sachargumente gezogen

Wikipedia

Seit mehr als 30 Jahren gibt es eine Kontroverse um die Theorie des Intelligent Design. Die Vorstellung, dass dem Universum und dem Leben ein teleologisches Konzept zugrunde liegt, ist dabei heftig angegriffen worden. Hier möchte ich zeigen, dass dieses Argument zum ersten sehr alt ist und in der Wissenschaftsgeschichte immer wieder vertreten wurde und erst in der Moderne auf heftigen Widerstand trifft. Darüber hinaus ist das Design-Argument keineswegs überholt. Im Gegenteil.
Der Wissenszuwachs, vor allem auf dem Gebiet der Molekulargenetik, unterstütz dieses Argument in zunehmendem Maße.

Es macht aus meiner Sicht auch hier Sinn vorurteilsfrei das Für und Wider zu diskutieren.

R. Stoyan

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