Allelverteilung in Populationen – Ist das Evolution?

In einer stark bejagten Elefantenpopulation gibt es immer weniger Elfenbeinstoßzähne

Im Fachmagazin »Science« beschreibt das Team die Analyse der Genproben von Elefanten (Loxodonta africana), die im Nationalpark Gorongosa nach dem Ende des von 1977 bis 1992 dauernden Bürgerkrieges geboren wurden. Während des Krieges ist die Ordnung im Nationalpark zeitweise immer wieder völlig zusammengebrochen: Die Bewaffneten aller Parteien haben im Nationalpark ungehindert Elefanten getötet, um mit dem Elfenbeinhandel Geld zu verdienen. Die Population der Elefanten ist dabei um etwa 90 Prozent eingebrochen. Unter den überlebenden Tieren fanden sich besonders viele Tiere ohne Stoßzähne, was auch Einzelberichte und die Auswertung von Videomaterial schon seit Langem nahelegten.

Alles was man daraus schließen kann ist, dass bei Starker Bejagung durch Wilderer mehr Weibchen (ohne Stoßzähne) als Männchen überleben. Was hat das mit Evolution zu tun? Wenn die Bejagung zurückgeht verschiebt sich die Verteilung wieder auf das ursprüngliche Verhältnis. Das ist ähnlich wie beim Industriemelanismus. Zur Frage nach dem Ursprung der Arten, trägt das so gut wie nichts bei. Ein Beispiel wie irreführend der Terminus Evolution am Ende sein kann.

Quelle: Evolution: Krieg und Jagd lässt Elefantenstoßzähne verschwinden

Kritik an der Evolutionstheorie – ein Argumentum ad Ignorantem?

Ohne auf die Theorie und ihre Hauptsätze einzugehen, ist Evolution ein leerer Begriff. Beschäftigt man sich intensiv mit dieser Theorie, wird einem bewusst was sie erklären kann, und was nicht. Wissenschaftler, die kritik an diesen Defiziten äußern und bei ihren Erklärungen nicht in den Grenzen der Üblichen naturalistischen Deutungsmuster bleiben, sind immer wieder starken Angriffen aus dem Lager der Naturalisten ausgesetzt. So auch der Paläontologe Dr. Günter Bechly.

„[..]Dann hätte ich da zwei Fragen, die zusammengehören:
1. Was ist ein Argumentum ad ignorantem? Ich gehe davon aus, dass du das weißt aber möglicherweise manchmal vergisst. 2. Du sprichst im Video von Argumenten für intelligent Design.

Ich gehe nach Frage 1 davon aus, dass du verstehst, dass ein Argument gegen die Evolutionstheorie kein Argument für Intelligent Design ist. Kannst du bitte ein solches Argument für Intelligent Design nennen?

Kommentar auf Youtube

Ich möchte im Folgenden diesen Vorwurf analysieren und zeigen das er selbst auf einem ähnlichen Fehlschluss beruht.
Um diesem Argument zu begegnen, muss man, denke ich zwei Dinge klären. 1. Beruht das Eintreten für das Designargument wirklich nur auf der Ablehnung der Evolutionstheorie (ET)? 2. Handelt es sich hier um eine falsche Dichotomie?

Zu 1) Beim Argumentum ad Ignorantiam wird meist übersehen, das es in beide Richtungen vorliegen kann. Eine These wird entweder für falsch erklärt, allein weil sie bisher nicht bewiesen werden konnte, oder umgekehrt, eine These wird für richtig erklärt, allein weil sie bisher nicht widerlegt werden konnte (oder weil eine Mehrheit der These zustimmt). Der Fehlschluss wird ohne Sachargumente gezogen. Unter Berücksichtigung dieser Definition könnte man notorische „Evolution ist Fakt!“-Rufe auch als Argumentum ad Ignorantiam werten, wenn diese ohne Sachargumente vorgebracht werden. Die Argumentation mit der Akzeptanz durch eine Mehrheit wäre allerdings auch kein Sachargument, denn Mehrheiten sind kein ausschlaggebender Faktor für wissenschaftliche Evidenz. Im betreffenden Fall beruht die Entscheidung nicht lediglich auf den Defiziten der ET, sondern auf besseren Erklärungen durch Design und Zweckmäßigkeit aufgrund einer intelligenten Urheberschaft. Das dieses Argument hier überhaupt vermutet wird, impliziert schon die recht überhebliche Vorstellung, Kritik an darwinistischen Erklärungsmustern könne gar nicht wissenschaftlich motiviert sein. Dabei bietet die ID Theorie durchaus gut begründete Erklärungen zum Ursprung der Molekulargenetischen und Biochemischen Mechanismen in lebenden Organismen und zu der zentralen Frage der Evolution, wie die großen Transformationen im Tierreich zustande gekommen sind.

Zu 2.) Wenn eine Theorie in wesentlichen Punkten Mängel aufweist, ist es legitim, nicht nur auf diese Mängel hinzuweisen, sondern auch eine alternative Theorie zu formulieren. Welche Alternativen gäbe es denn zur ET? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich mit dem Kernpostulat der Evolutionstheorie seit Darwin auseinandersetzen. Ohne auf die konkreten Mechanismen einzugehen, lässt sich das, was die ET erklären will, im folgenden Satz zusammenfassen: „Descent with modification“, oder überspitzt ausgedrückt: „Wie wird aus einer Mikrobe ein Mikrobiologe?“. Welche alternativen Erklärungen könnte es geben? Die ET will das Leben ausschließlich aufgrund blinder, nichtintensionaler, also ateleologischer Prozesse erklären. Damit folgt sie dem methodologischen Naturalismus, der Grundannahme der modernen Wissenschaften. Andererseits enthält sie aber dadurch eine metaphysische Behauptung, was ihr, wie allen Ontologien, eine Sonderstellung innerhalb der Naturwissenschaften verleiht. (Mittlerweile soll Evolution eine komplette Ontologie vom Urknall bis zum Menschen liefern und ist nicht mehr nur auf die Biosphäre beschränkt.) Was aber wenn diese Forschungsmethodik bei der Beantwortung der Ursprungsfragen an ihre Grenzen stößt? ( Siehe Popper, 19741) . Könnte man akzeptieren, dass es jenseits der Einschränkung „Etsi deus non daretur“ wissenschaftlich brauchbare Erklärungen gibt, oder immunisiert man die Wissenschaft philosophisch derart, dass man alles blockiert was irgendwie einen göttlichen Fuß in der Schöpfung implizieren könnte? (Siehe Feyerabend „Anything Goes“) Wenn eine Methodologie als dogmatische Einschränkung gilt, muss man fragen, ob sie nicht längst zur Ideologie geworden ist. Die ET steht in Konkurrenz zu allen Theorien und Weltbildern, die eine intelligente und intentionale Entität als Urheber des Universums und des Lebens postulieren.
Hier ergibt sich tatsächlich eine echte Dichotomie, die allerdings eher philosophischer Natur ist. Denn zwischen ateleologisch-naturalistischen und teleologisch-idealistischen Erklärungen wird von den Vertretern des philosophischen Naturalismus keine 3. Variante zugelassen. Das erzeugt die eigentliche Dichotomie. Aus rein wissenschaftlicher Sicht gäbe es allerdings überhaupt kein Problem die Natur als Mischung aus zielgerichteten, zweckorientierten und zufallsgesteuerten Prozessen zu verstehen. Man kann jederzeit an der naturalistischen Methodologie festhalten.
Wenn jedoch die Befunde auf eine andere Realität verweisen, darf man diese nicht aus ideologischen Gründen einfach für abwegig halten, nur um ein naturalistisches Weltbild zu immunisieren.

„Das beste Argument für Kreationismus sind die Probleme der Evolutionstheorie. (Kent Hovind) Dieses Argumentum ad Ignorantiam ist DAS Zentrale Problem für Kreationismus jeder Art. Aber du kannst mir KEIN Argument für Kreationismus nennen, das keinen offenkundigen Fehler enthält wie eben ein Argumentum ad ignorantiam.“

Kommentar auf Youtube

Diese Argumentation tappt in die selbe Falle, weil sie darauf insistiert, dass Kritik an den Defiziten der ET kein Argument für ID ist, aber gleichzeitig fordert, dass alle Argumente für Kreationismus frei von „offenkundigen“ Fehlern sein müssen, andernfalls wäre implizit die ET bestätigt.

1.) Zitat von Karl Popper zu den Grenzen der Wissenschaft.

Was den Ursprung des Lebens und des genetischen Codes zu einem beunruhigenden Rätsel macht, ist Folgendes: Der genetische Code hat keine biologische Funktion, es sei denn, er wird übersetzt; das heißt, es sei denn, es führt zur Synthese der Proteine, deren Struktur durch den Code festgelegt ist. Aber, wie Monod betont, besteht die Maschinerie, mit der die Zelle (zumindest die nicht-primitive Zelle, die die einzige ist, die wir kennen) den Code übersetzt „aus mindestens fünfzig makromolekularen Komponenten, die selbst in der DNA codiert sind“. (Monod, 1970; 1971)
Daher kann der Code nur unter Verwendung bestimmter Produkte seiner Übersetzung übersetzt werden. Dies bildet einen wirklich verwirrenden Zirkel; Es scheint ein Teufelskreis für jeden Versuch zu sein, ein Modell oder eine Theorie der Entstehung des genetischen Codes zu bilden.

So könnten wir mit der Möglichkeit konfrontiert sein, dass der Ursprung des Lebens (wie der Ursprung des Universums) eine undurchdringliche Barriere für die Wissenschaft und ein Rückstand auf alle Versuche wird, die Biologie auf Chemie und Physik zu reduzieren. [3]

Ayala, Francisco; Ayala, Francisco José; Ayala, Francisco Jose; Dobzhansky, Theodosius (1974). Studies in the Philosophy of Biology: Reduction and Related Problems. ISBN 9780520026490. Retrieved 18 October 2015.

Beschreibung zum Video:

  • Dr. Günter Bechly ist Paläontologe und hat in Tübingen über die Stammesgeschichte der Libellen promoviert. Seit 1999 war er Kurator für Bernstein und Insekten am Naturkundemuseum Stuttgart, acht fossile Insektenarten sind nach ihm benannt.
  • Im Darwin-Jahr 2009 war er Projektleiter für die Sonderausstellung »Evolution – Der Fluss des Lebens«. Die Lehre Darwins wiegt schwerer als sämtliche Kritik von Kreationisten und Intelligent-Design-Anhängern: So lautete die Botschaft einer Waage in dieser Ausstellung – auf der einen Seite Darwins »Über die Entstehung der Arten«, auf der anderen Seite Bücher von Kritikern mit ihren vermeintlich dünnen Argumenten. Bechly selbst hatte diese Idee, er bestellte die Bücher für die Umsetzung. Und schaute aus Neugier hinein. Er wunderte sich: Keine hanebüchenen, religiös verbrämten und pseudowissenschaftlichen Argumente, sondern berechtigte Anfragen und hohe fachliche Qualität. Nicht fundamentalistische Eiferer wetterten da gegen eine feindliche Theorie, sondern kundige Wissenschaftler führten gewichtige Belege gegen eine natürliche Entstehung des Lebens und seiner Baupläne ins Feld. Günter Bechly kam ins Fragen, machte sich auf die Suche nach Pro und Kontra. Wurde konfrontiert mit der Voreingenommenheit auf der eigenen Seite, auf der Seite der als objektiv geltenden Wissenschaft.
  • Schließlich fand er für sich das, was er am wenigsten wollte, was er zuvor verachtete: den christlichen Glauben. Er ging mit seinen Zweifeln an die Öffentlichkeit, wurde zum Störfaktor und musste seinen Job aufgeben. Seine Geschichte beweist: Forschung kann zu Gott führen, sozusagen zu einer intellektuellen Bekehrung. Glaube und Wissenschaft sind kein Widerspruch. Und: der Wissenschaftsbetrieb ist nicht neutral und objektiv, sondern weltanschaulich unumstößlich festgelegt. Wer die rein materielle Weltsicht in Frage stellt und sogar Gott als Schöpfer des Lebens ins Spiel bringt, der hat in der akademischen Welt keinen Platz mehr.
  • Inhalt: 0:27 Weltanschaulicher Hintergrund und Tätigkeit am Naturkundemuseum 2:55 Die Darwin-Ausstellung im Jahr 2009 6:32 Ein Umdenken bahnt sich an 15:30 Begegnungen mit Wissenschaftlern der Intelligent-Design-Bewegung 17:54 Es beginnt »eine Art Doppelleben« 19:38 Auf der Suche nach einem stimmigen Weltbild 26:00 Reaktionen und Konsequenzen für das Berufsleben.

„Wenn Gott alles erschaffen hat – wie ist dann Gott entstanden?“

Natürlich ist diese Frage legitim. Aber nur dann, wenn man hier auch vergleichbares miteinander vergleichen kann. Die erste Prämisse des Kalam – Kosmologischen Arguments lautet: „Alles, was anfängt zu existieren, hat eine Ursache.“ Es wird also keine Prämissse eingeführt, die fordert, dass alles einen Anfang haben muss.
Um diese Frage also sinnvoll zu beantworten, müssste man zunächst einmal erörtern, ob wirklich alles einen Anfang haben muss. Eine Frage nach dem Ursprung ergibt sich sinnvoller Weise nur für Phänomene von denen wir wissen, dass sie einen Anfang hatten. Lange Zeit hat man geglaubt der Kosmos sei schon immer da gewesen, ohne Anfang. Das Weltbild des 20.Jhdts hat diese Vorstellung abgelöst. Die Väter der modernen Kosmologie konnten zeigen, dass unser Universum einen Anfang hatte. Diese Erkenntnis ist heute durch wissenschaftliche Beobachtungen bestätigt. Interessant ist jedoch, dass Vertreter atheistischer Weltbilder die Annahme eines unerschaffenen, ewigen Gottes kritisieren, während sie gleichzeitig ein ewiges Universum, oder zumindestens eine ewig existierende Materie, in ihren Argumenten fordern. Dazu später mehr.

Fazit: Das Postulat einer ewigen Entität ist sowohl Karakteristikum des Theismus, als auch rein naturalistischer Weltbilder.

Gemäß unserer Erfahrungswelt und wissenschaftlicher Erkenntnisse kennen wir vor allem eine Wirklichkeit mit Phänomenen, die einen Anfang hatten. (Universum vor 13,7 Mrd J, Erde 4,6 Mrd J, Leben vermutlich seit 3,8 Mrd J)
Es ist zunächst hilfreich zu Fragen, ob man an dieser Stelle einen zulässigen Analogieschluss auf einen Gott schließen kann, wie ihn etwa die Bibel beschreibt.

Der Analogieschluss

Um einen zulässigen Analogschluss zu ziehen, müssen die zu vergleichenden Teilbereiche der Wirklichkeit vergleichbar sein , zumindest zum Teil in wesentlichen Eigenschaften.

Unter A.schluss versteht man das logische Verfahren, das zur Entdeckung von Unbekanntem durch Bekanntes dient, indem – im Gegensatz zur Deduktion (dem Schluss von der allgemeinen Regel auf den Einzelfall) und zur Induktion (dem Schluss vom Einzelfall auf die Regel) – von einem Einzelfall auf einen anderen geschlossen wird, und zwar nicht aufgrund einer allgemeinen Regel (weshalb der Schluss auch nur Wahrscheinlichkeit beanspruchen kann), sondern aufgrund eben einer Ähnlichkeit zwischen den Einzelfällen: Aus der Übereinstimmung zweier oder mehrerer Sachverhalte hinsichtlich bestimmter Merkmale wird auf ihre Übereinstimmung auch in anderen, weiteren Merkmalen geschlossen.“ [1]

An dieser Stelle wird es problematisch. Vom Universum, vom Leben auf unserem Planeten, wissen wir jeweils, dass sie einen Anfang hatten. Von Gott können wir nicht wissen, ob ER einen Anfang hatte. Jedenfalls nicht losgelöst von dem was heilige Texte, wie etwa die Bibel übermitteln.

Die Bibel stellt uns einen Gott vor, der von Ewigkeit zu Ewigkeit existiert. Also weder Anfang noch Ende hat. Dieser Gott ist hier auch der Schöpfer der Welt. Und hier kommen wir zu einem wesentlichen Punkt. Dieser Gott kann nicht erschaffen worden sein, dann wäre er nicht Gott, sondern Geschöpf. Es kann also hier gar keinen endlosen Regress geben.

Fazit: Wir haben hier eine physikalisch beschreibbare Welt, die einen Anfang hatte. Wir haben dort ein transzendentes Wesen, dass man nicht physikalisch beschreiben kann. Somit fehlt die Ähnlichkeit, die einen Analogieschluss ermöglicht, auf dessen Grundlage man für Gott einen Anfang fordern könnte.

Aber könnte man trotzdem nicht eine rein naturalistische Erklärung für das Entstehen des Universums finden? Ja, aber auch diese Forschung müsste, will sie nicht einen endlosen Regress bedienen, in einer Finalität enden. Deshalb müssen Atheisten den Ausweg in einem ewigen Universum oder Multiversum suchen. Materie tritt an die Stelle Gottes als ateleologisches Konzept. Kritk an dieser Haltung speist sich vor allem aus der zweckmäßigen Gestaltung der Welt, die man nicht allein den Selbstorganisationskräften der Materie zuschreiben kann, aber auch an der Unmöglichkeit aktual unendlicher Ereignisse.

Das Standardmodell der Kosmologie und das Kalam – Kosmologische Argument.

Das Kalam Argument[2] geht auf den persischen Theologen und Philosophen Al Ghazali zurück. Dieses Argument hat folgenden Aufbau:

1. Alles, was anfängt zu existieren, hat eine Ursache.

2. Das Universum hat angefangen zu existieren.

3. Also hat das Universum eine Ursache für seinen Anfang.

Während der ersten Prämisse kaum widersprochen werden kann, richtet sich Kritik meist gegen die zweite Prämisse. Vertreter rein naturalistischer Weltbilder müssen argumentieren, dass das Universum oder Materie in irgend einer Form schon immer existierte. Doch es kann keinen endlosen Regress an Ereignissen gegeben haben, wie Hilberts Hotel so schön illustriert[3]. Schon Al Ghazali erkannte, dass das zu absurden Paradoxien führen würde. Dazu formulierte er ein 2. philosophisches Argument.

1. Ein aktual bzw. tatsächliches Unendliches kann nicht existieren.

2. Ein unendlicher temporaler Regress von Ereignissen ist ein aktual Unendliches.

3. Also kann ein unendlicher temporaler Regress von Ereignissen nicht existieren.

Weil eine unendlich in die Vergangenheit verlängerte Kette physikalisch – kausaler Ereignisse zu Widersprüchen führt, ist es eine durchaus vertretbare Annahme, dass am Anfang eine nichtmaterielle Ursache stand.

Das unser Universum einen absoluten Anfang hatte, ist heute gesichertes Wissen. Mit dem „Urknall“ des Standardmodells begannen Raum und Zeit. Materie, wie wir sie kennen beginnt erst in Raum und Zeit zu existiern. Trotzdem haben Wissenschaftler versucht diesen absoluten Anfang zu umgehen. So schreibt etwa Stephen Hawking:
„Vielen Menschen gefällt die Vorstellung nicht, daß die Zeit einen Anfang hat, wahrscheinlich weil sie allzusehr nach göttlichem Eingriff schmeckt […]
Deshalb wurden zahlreiche Versuche unternommen, die Urknalltheorie zu widerlegen. Breiteste Anerkennung fand die sogenannte Steady-State-Theory“ (Eine kurze Geschichte der Zeit, S 68)

Die Steady-State wurde 1948 von Hermann Bondi, Fred Hoyle und Thomas Gold eingeführt und gilt heute als überholt.

„Die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung im Jahr 1965 führte zur weitgehenden Ablehnung des Modells, da nur das heutige Standardmodell der Kosmologie eine natürliche Erklärung des Strahlungs-hintergrunds liefert.“[4]

Welchen Erfolg hatten andere Modelle in dem Bemühen einen absoluten Anfang des Universums zu umgehen?

„In einem gewissen Sinne kann man die Geschichte der Kosmologie im 20. Jahrhundert auch als eine Serie fehlgeschlagener Versuche sehen, den im Standardmodell des Urknalls prognostizierten absoluten Anfang zu umgehen. Diese Prognose steht nun seit beinahe 100 Jahren, einer Zeit enormer Fortschritte in der beobachtenden Astronomie und kreativer theoretischer Arbeit in der Astrophysik.“[5]

Welche Beobachtungen bestätigen einen absoluten Anfang:

  1. Die Ausdehnung des Raumes weist auf einen Anfang vor ca 13,7 Mrd Jahren
  2. Das Universum befindet sich in einem thermodynamischen Ungleichgewicht. Das wäre nicht der Fall, wenn es schon ewig existieren würde.
  3. Das Universum enthält mehr Wasserstoff als Helium, was zeigt, dass es noch jung ist.
  4. Die Mikrowellen-Hintergrundstrahlung bestätigt eine Vorraussage des Standardmodell’s, welche auf eine Zeit 380 000 J nach dem Urknall verweist.

In jüngerer Zeit zeigte das Borde-Guth-Vilenkin-Theorem, das kein Universum mit klassischer Raum-Zeit Realität eine unendliche Vergangenheit haben kann.[6]

Zur Multiversum – Theorie, einer Erweiterung der „Urknalltheorie“, hier noch ein Bonmot von Harald Lesch.

Der Astrophysiker Harald Lesch auf die Frage: Glauben Sie an die Viele-Welten-Theorie? Leben wir in einem Multiversum?: „…Das ist eine Sache, mit der kann ich überhaupt nichts anfangen. Ehrlich gesagt, ist das der verzweifelte Versuch, um Gott herum zu kommen. Man versteht nicht, warum dieses eine Universum so wahnsinnig tolle Eigenschaften hat, also versucht man, das mit vielen Universen zu machen. Das ist für mich ein naturwissenschaftlich völlig sinnloser Ansatz, denn andere Universen entziehen sich per Definition einer experimentellen Überprüfung.“[7]

Wenn Gott das Universum erschaffen hat, müsste man da nicht etwas messen können?

So wird gelegentlich argumentiert, doch offensichtlich ist hier momentan, oder generell, die Grenze der Forschung. Das Standardmodell beschreibt die Entwicklung des Universums ab einer Planckzeit nach dem Urknall. Auf den Zustand davor hat die Physik keinerlei Zugriff. Die Anfangssingularität existiert nur als mathematisches Modell. Wenn es sie gegeben hat, hatte sie keinen Ereignishorizont. Eine absolute Blackbox also. Darüber, und über die Frage, ob Gott ausserhalb der Zeit das Universum erschaffen konnte, hab ich auch hier schon was geschrieben:

Wenn Materie niemals geschaffen oder zerstört werden kann, woher kam dann das erste Stück Materie?

Der Urknall hat das Universum erschaffen. Was hat den Urknall erschaffen?

Zum Abschluss hier noch ein Zitat zu den Grenzen der Wissenschaft:

„Atheismus ist eine legitime Überzeugung, wissenschaftlich begründen lässt sie sich nicht. Gott mithilfe der Wissenschaft zu widerlegen, scheint mir genauso unsinnig wie der Versuch, Gott mithilfe der Wissenschaft zu beweisen. Nicht nur Schwarze Löcher zeigen uns, dass Grenzen Teil unserer Welt sind. Wer es wagt, über die Grenzen der Physik hinaus zu fragen, kommt an Gott nicht vorbei… Ich denke, eine gänzlich gottlose Physik ist nicht möglich, wenn man wirklich bis an die Grenze menschlichen Erkennens fragt… Gott ist heute nötiger denn je.“ Heino Falcke, Radioastronom[8]

Fußnoten
[1] Analogie, Analogieschluss
[2] Das kalam-kosmologische Argument | Reasonable Faith
[3] Hilberts Hotel
[4] Steady-State-Theorie
[5] Das kalam-kosmologische Argument | Reasonable Faith
[6] Borde–Guth–Vilenkin theorem | Wikiwand
[7] Interview mit Prof. Dr. Harald Lesch
[8] Heino Falckes Werk „Licht im Dunkeln“: Das Schwarze Loch – und dahinter dann Gott?

The Preexistence of the Messiah – Questions and Answers

Proverbs 8:22 – If this is the evidence of the preexistence of the Messiah, what about prudence mentioned in Proverbs 8:12?
Was it brother-twin of preexisting Messiah?

The Hebrew term mezim·mahʹ is used to designate thinking ability, or the ability to give wise and thoughtful consideration to a matter, based on thorough knowledge (Pr 5:2; 8:12) When we compare the first and second part of Proverbs 8:12, then we may ask – why the wisdom has to receive prudence? „….And find out knowledge and discretion.“ (ASV); and find out knowledge of witty inventions. (KJV).

Has Wisdom not Knowledge included as essential quality?

It seems that the Wisdom in this Verse is also personalized as someone who bought knowledge. Jehovah himself has no need either to get knowledge or wisdom because that is his essential quality for eternities.

Wisdom as an imaginary Value can not act by intention.

It may not easy to understand because the information about the messiah is hidden by a symbolic expression in this chapter of proverbs. Christians since the first century were convinced that there is an accurate description of the messiah’s preexistence.

Col. 1:15 – If in him had been created thrones, dominions, rulers, and authorities, so, wouldn’t he have been responsible for all evil in this depraved world?

Jesus is not responsible for bad human governments. He is responsible for a new invisible government in heaven (Rev 1:5,6;5:10;20:6)
The Bible reveals that there are invisible governments that are good, established by God (Eph 3:10), and those that are wicked, established by Satan and the demons. (Eph 6:12) Jesus Christ was the active agent of God in originally setting up all righteous governments and authorities, invisible and visible. (Col 1:15, 16) The visible government, in this case, may rever to the Old Israel ruled by judges, kings, and priests. He, Jesus, has been placed by his Father Jehovah as head of all government (Col 2:8-10), and he must rule until all opposing governments, invisible and visible, are brought to nothing. (1Co 15:24; Compare with Ps 110:1) The apostle Paul indicated that there was a system of things to come (in Jewish the Olam Habba) in which there would be a government under the authority of Christ.—Eph 1:19-21.

Philippians 2:5-8 – If the Messiah was the second in importance after the Father, would his exaltation not equal him to the Father? But can anyone be ever equal to Heavenly Father?

No one can be equal to the Father. „But to us, there is but one God, the Father, of whom are all things, and we in him; and one Lord Jesus Christ, by whom are all things, and we by him.“ 1.Cor 8:6 (KJV)
Notice, there is only one God, the Father. That’s clearly against the doctrine of the trinity. While the trinity claimes that also the son and the holy spirit are the same God, Paul wrote that only the Father is God.
Jesus is also further subordinated to the Father. „….the head of Christ is God“ 1. Cor 11:3. „But when he (God) saith, All things are put in subjection, it is evident that he (God) is excepted who did subject all things unto him (Jesus). „

Rev. 3:14 – Does the faithful and true witness speak of himself as the Creator of the Universe or as the one who cares for his congregation? Have you ever heard of the New Creature?

Consider that Jesus has not spoken about a New Creation (his anointed followers), but: (Revelation 3:14)“… the beginning of the creation by God. . .“; He was the first created being by God. To assume Jesus speaks here about the New Creation has a thin Base.