Der metaphysische Glaube an den Fortbestand der Welt.

Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen.

Konfuzius, Philosoph

In etwa 3 Mrd Jahren wird es zur Andromeda-Milchstraßen-Kollision kommen. Unsere Galaxie verschmilzt dann mit der benachbarten Andromeda-Galaxie. Ein Prozess, der selbst noch mal 3 Mrd Jahre in Anspruch nehmen wird. Konsequenzen für die Erde wird das kaum haben, denn zwischen den Sternen gibt es jede Menge Raum, sodass Zusammenstöße äußerst unwahrscheinlich sind. Doch in schon 1 Mrd Jahren soll unsere Sonne so heiß sein, dass die Erde zu einem ungemütlichen Ort werden könnte. Das liegt daran, dass die Strahlungsintensität der Sonne aufgrund der ablaufenden thermonuklearen Prozesse alle Milliarden Jahre um 10% zunimmt. Vielleicht führen die steigenden Temperaturen auch schon früher zu einer Veränderung der Redoxchemie der Meere, was dazu führen könnte, dass CO2 aus der Atmosphäre in großem Stil gebunden wird, was dann zu einem großen Verlust an Vegetation führt, die als Nahrungsgrundlage für Menschen und Tiere verloren geht. Noch verstörender mag die Hypothese sein, das Universum könnte sich jeden Moment auflösen. Messungen an Higgs-Teilchen und Topquark legen nahe, dass sich das Universum im Zustand eines falschen Vakuums befinden könnte. Einem metastabilen Zustand, der plötzlich mit dramatischen Folgen in ein echtes Vakuum übergehen könnte. Aber hier wie bei den meisten wissenschaftlichen Zukunftsprognosen gilt, neue Erkenntnisse können jederzeit das eine oder andere Szenario über den Haufen werfen.

Zugegeben, die Lebensrealität der meisten Menschen wird davon wohl kaum berührt. Da gibt es unmittelbarere zivilisatorische Bedrohungen wie Krieg, Klimawandel, Ressourcenknappheit und ein möglicher Einsatz atomarer Massenvernichtungswaffen. Laut den Prognosen des Club of Rome von 1972 und folgenden Updates von 1992—2016, droht ein Kollaps der Weltwirtschaft spätestens im Jahr 2100, bei einem „weiter so wie bisher“ bereits 2030. Die von diesem Gremium beschriebenen Trends haben sich hinsichtlich unserer konsumorientierten Weltwirtschaft und ihrer ökologischen Folgen als richtig erwiesen. Ob diese Prognosen im Detail so eintreffen bleibt abzuwarten. Zukunftsprognosen haben immer ein unsicheres Element, nicht nur beim Wetter.

„Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. Today is a gift. That’s why it’s called the present.“ Alice Morse Earle

„die Gegenwart ist mit der Zukunft schwanger und mit der Vergangenheit erfüllt.“ Gottfried Wilhelm Leipnitz

Da die Zukunft der empirischen Forschung nur sehr begrenzt zugänglich ist, rede ich hier von einem metaphysischen Glauben und weil Zukunft für Menschen nur von Bedeutung ist, wenn es Menschen gibt, geht es um einen Glauben an den Fortbestand der [Menschen]Welt. Wenn auch so mancher Zeitgenosse nur im hier und jetzt zu leben scheint, so war und ist für tiefgründige Denker die Zukunft ein Sinn stiftendes Element. Selbst für Charles Darwin war es, ungeachtet der heute so oft postulierten Bedeutungslosigkeit menschlichen Dasein unannehmbar, dass die Menschheitsgeschichte irgendwann abrupt enden könnte.


Believing as I do that man in the distant future will be a far more perfect creature than he now is, it is an intolerable thought that he and all other sentient beings are doomed to complete annihilation after such long-continued slow progress.

( http://darwin-online.org.uk/page 92)

Der Glaube an eine wie auch immer geartete Zukunft scheint eine Anthropologische Konstante zu sein, obwohl sich aus empirischen Daten dafür keine Garantie ableiten lässt. Während für gläubige Menschen die Zukunft in den Händen Gottes liegt, ist sie für eine säkularisierte Gesellschaft völlig unsicher. So entfaltet die Zukunft in der Moderne ihre Anziehungskraft vor allem aus der Ambivalenz von Bedrohung und Fortschrittsoptimismus. Davon zeugen nicht nur Zukunftsutopien, wie der Marxismus, mit seinen im 20.Jhdt auch wissenschaftlich-technisch geprägten Utopien sondern auch das breitgefächerte Science Fiktion Genre, seit den 50er Jahren zunehmend auch mit dystopischen Entwürfen. Diese Art projektiver Imagination auf Zukünftiges scheint eine exklusiv menschliche Eigenart zu sein.

Viele unserer Sinn stiftenden Tätigkeiten hängen auch von der Zukunft ab. Jedes Bauwerk ist im Grunde eine Wette auf die Zukunft. Ein Buch zu schreiben, ist eine gute Möglichkeit etwas für die Nachwelt zu hinterlassen. Bibliotheken und Museen sind voll menschlicher Geistesprodukte. Das Bemühen dieses Erbe zu bewahren impliziert zweifellos das menschliche Selbstverständnis, in etwas größeres eingebunden zu sein, etwas was die eigene Endlichkeit übersteigt. In diesem Sinn ist der individuelle Sinn, den ein Mensch im Leben findet auch in einen größeren Kontext eingebunden.

Aus einer Welt, die nur als Produkt zielloser und zweckblinder Prozesse verstanden wird, lässt sich natürlich kein essenzieller Sinn ableiten. Und doch sind ein solcher Sinn und die Suche danach, ob sekular oder religiös, der menschlichen Psyche ebenso inhärent wie ein rein individueller Sinn, der sich nur auf den persönlichen Lebensentwurf beschränkt. Schließlich interessieren uns auch Fragen wie etwa jene zum rechten Handeln angesichts der geistig-spirituellen, sozialen und ökologischen Misere dieser Welt. Wird der Mensch seinem Wesen gerecht, wenn er sich lediglich auf den eigenen Lebensentwurf beschränkt und die universelle Sinnfrage ausblendet? Paradoxerweise ist der materialistische Nihilismus eines „Nach mir die Sintflut“ zu einer Zeit so stark verbreitet, in der man das Private gar nicht mehr vom Globalen trennen kann.

Warum gibt es etwas und nicht vielmehr nichts? Teil 1

Warum gibt es etwas und nicht vielmehr nichts? Teil 1

Überlegungen gibt es dazu seit Leibnitz: Er hat diese Frage schon im 17. Jahrhundert gestellt; im 20. Jahrhundert war es unter anderem Martin Heidegger, der sich mit der Frage befasste, warum überhaupt etwas existiert und nicht viel mehr nichts.

Die moderne Philosophie sagt, dass man die Frage nur beantworten kann unter der Prämisse, dass es immer schon etwas gegeben hat. Ein Kosmologe würde die Urknall-Theorie heranziehen. Allerdings: Auch er setzt dabei voraus, dass es etwas schon immer gab: Die beim Urknall frei gesetzte ungeheure Menge von Energie nämlich muss existiert haben – vor dem Knall.

Eigentlich kann man die Frage deshalb nur religiös beantworten. Allerdings: Auch wer mit Gott argumentiert, setzt voraus, dass es den bereits gegeben hat, bevor die Welt existierte. Also müssen wir gestehen: Eine verbindliche Antwort gibt es nicht. Die Frage schon.

Prof. Dr. Peter Rohs, emeritierter Professor an der Universität Münster und Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Philosophischen Gesellschaft, Bad Homburg. auf wissenschaft-im-dialog

Die Frage, wie verbindlich eine Antwort hier sein kann, hängt letztlich davon ab, wie gut und plausibel die Antwort selbst ist. Da es sich hier um eine Ursprungsfrage dreht, die sich dem empirischen Zugriff der Wissenschaft entzieht, kann sie wohl, wie im obigen Zitat richtig bemerkt, nur religiös oder philosophisch beantwortet werden. Dennoch macht es Sinn, und man wird nicht drumherum kommen, Erkenntnisse der Kosmologie bei der Antwortsuche mit einzubeziehen.

Auch wer mit Gott argumentiert, setzt etwas voraus.“ Das geht implizit schon aus dem ersten Satz der Genesis hervor. Im Grunde drehen sich alle weltanschaulichen Diskussionen an dieser Stelle um die Frage, ob man ateleologische Naturprozesse, ein unpersönliches göttliches Prinzip oder einen Schöpfer mit personenhaften Zügen voraussetzen kann. In Diskussionen mit Naturalisten begegnet man oft zwei Argumentationssträngen. Entweder es wird eine ewige, i.e. zeitungebundene Quantenfluktuation vermutet, die nach dem statistischen Zufallsprinzip dann schließlich zu unserem Universum geführt haben soll oder man leugnet das Kausalitätsprinzip einfach für den Anfang, obwohl man es für den existenten Kosmos voraussetzt. Beispielgebend soll dafür die Entstehung von virtuellen Teilchen im Quantenvakuum sein, obwohl hier nichts akausal entsteht. Vielmehr wird hier ein Pulsieren der 0-Punkt Energie intuitiv beschrieben. Ob daraus Materie entstehen kann, mag Gegenstand von Hypothesen sein, empirisch gesichert ist das allerdings nicht. Auf jeden Fall aber setzt man auch hier etwas voraus, was bereits da ist – Energie.

Alle naturalistischen Erklärungen stehen jedoch vor dem Feinetuning-Problem, also der Frage, warum wir genau dieses Universum erleben, dass von Anfang an auf die Existenz von intelligentem Leben abgestimmt ist. Warum organisiert sich die Materie in immer komplexeren Formen und funktionalen Systemen bis hin zum menschlichen Bewusstsein, Systeme, die aus den Eigenschaften der Materie selbst nicht mehr erklärt werden können?

Natürlich gibt es ein Für und Wieder zur Frage der feinabgestimmten Naturkonstanten und Fundamentalkräfte. Darauf gehe ich im 2.Teil ein.

Allelverteilung in Populationen – Ist das Evolution?

In einer stark bejagten Elefantenpopulation gibt es immer weniger Elfenbeinstoßzähne

Im Fachmagazin »Science« beschreibt das Team die Analyse der Genproben von Elefanten (Loxodonta africana), die im Nationalpark Gorongosa nach dem Ende des von 1977 bis 1992 dauernden Bürgerkrieges geboren wurden. Während des Krieges ist die Ordnung im Nationalpark zeitweise immer wieder völlig zusammengebrochen: Die Bewaffneten aller Parteien haben im Nationalpark ungehindert Elefanten getötet, um mit dem Elfenbeinhandel Geld zu verdienen. Die Population der Elefanten ist dabei um etwa 90 Prozent eingebrochen. Unter den überlebenden Tieren fanden sich besonders viele Tiere ohne Stoßzähne, was auch Einzelberichte und die Auswertung von Videomaterial schon seit Langem nahelegten.

Alles was man daraus schließen kann ist, dass bei Starker Bejagung durch Wilderer mehr Weibchen (ohne Stoßzähne) als Männchen überleben. Was hat das mit Evolution zu tun? Wenn die Bejagung zurückgeht verschiebt sich die Verteilung wieder auf das ursprüngliche Verhältnis. Das ist ähnlich wie beim Industriemelanismus. Zur Frage nach dem Ursprung der Arten, trägt das so gut wie nichts bei. Ein Beispiel wie irreführend der Terminus Evolution am Ende sein kann.

Quelle: Evolution: Krieg und Jagd lässt Elefantenstoßzähne verschwinden

Wo war Gott am Anfang?

Wenn diese Frage nach einem konkreten Ort fragt, dann ist sie genauso wenig sinnvoll beantwortbar, wie die Frage nach dem Wo des „Urknalls“. Ich könnte zwar spontan sagen: Überall. Doch so sparsam möchte ich die Frage nicht beantworten. Dazu zunächst eine Anmerkung.

Das 1. Buch Mose beginnt mit dem Wort בְּרֵאשִׁית bereschit.
Es setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: בְּ be = im und רֵאשִׁית reschit = Anfang. Damit setzt der Text der Genesis einen unbestimmten Zeitrahmen für den Beginn und die Dauer der Schöpung. Daraus darf man schließen, dass Gott bereits lange existierte, als er mit der Schöpfung begann.
Hier findet man auch gleich ein Argument dafür, dass man aus der Genesis kein Alter für das Universum ableiten kann.

Für die Astrophysik hat sich der heiße Start unseres Universums auch überall ereignet. Doch diese Feststellung entspringt wahrscheinlich vor allem unserer menschlichen Begrenztheit. Mit dem Beginn dieses Universums haben wir einen 4 Dimensionalen Raum (i.e. 3 quantitative und eine qualitative Dimension) mit einer spezifischen Topografie. Wir sind an diese Topografie gebunden und können darüber hinaus nichts anderes beobachten. Dieser Raum hat für uns weder Grenzen noch ein oben oder unten. Daraus folgt jedoch nicht, dass es außer diesem Universum nicht noch was anderes gibt. Etwa eine (oder mehrere) unzugängliche Dimension(en), wo Gott existiert. Dazu gefiel mir das Statement zum Schluss eines Spektrum-Artikels mit dem Titel: Die Notwendigkeit eines 3 Dimensionalen Universums

Wegen seiner faszinierenden Eigenschaften taucht der Tesserakt in vielen anderen Werken auf. Bereits 1941 beschrieb Robert Heinlein in seiner Kurzgeschichte »4-D-Haus« ein Gebäude, das die Form des dreidimensionalen Netzes eines Hyperwürfels besitzt. Ebenjenes Netz verwendete Salvador Dalí 1954 in seinem Gemälde »Crucifixion (Corpus Hypercubus)«, womit er andeutete, Gott könnte in einer für den menschlichen Verstand unzugänglichen vierten Dimension* existieren. Gleichen wir tatsächlich den armen Kreaturen in Platons Höhle, die sich der zusätzlichen Dimensionen, die uns umgeben, gar nicht bewusst sind?

SdW – die Woche 35/2021

*In unserem Universum stellt die 4. Dimension die Zeit eine qualitative Dimension dar. Das obige Zitat meint dagegen eine 4. quantitative Dimension. Während man das Phänomen Zeit wahrnehmen kann, könnte man eine 4. quantitative Dimension nicht wahrnehmen.

Fazit: Der vernünftigste Standpunkt scheint mir zu sein, Gott keinen Ort zuzuweisen. Der Schöpfer der Welt, die wir erleben, kann nicht an räumliche Begrenzungen gebunden sein.

Die Gehenna – Entgültiger Tod oder Ort der Qual?

Gehenna: Hebr.: גי הנם (gē hinnóm, „Tal Hinnom“); gr.: γέεννα (géenna); lat.: gehẹnna, bezeichnet das Tal Hinnom (Ge Ben Hinnom). Heute identifiziert man diesen Ort mit dem „Wadi al-Rababah“.

Valley of Hinnom PA180090.JPG – Wikimedia Commons

Bedeutung im AT bzw Tanach

Im Zuge der Aufteilung des Landes unter Josua wird das Tal Hinnom erstmals erwähnt (Jos 15:8, 18:6) Später wird es in Verbindung mit dem Scherbentor erwähnt, wo Jeremia eine Botschaft JHWH’s verkünden soll (Jer. 19:2)
Diese Botschaft bezieht sich auf die nahende Vernichtung durch die Babylonier unter Nebukadnezar II.

‚„Darum kommen die Tage“, erklärt Jehova, „da wird man diesen Ort nicht mehr Tọphet oder das Tal des Sohnes Hịnnoms nennen, sondern das Tal des Abschlachtens. Ich werde an diesem Ort die Pläne Judas und Jerusalems durchkreuzen und sie vor ihren Feinden durch das Schwert fallen lassen, durch die Hand derer, die es auf ihr Leben abgesehen haben. Ihre Leichname werde ich den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Fraß geben (Jeremia 19:6,7)

Während er Regierungszeit Manasses in Juda übernahm man den paganen Brauch, dem Molech Kinder zu opfern. Das Tal Hinnom wurde zur zentralen Kultstätte für diesen Brauch. Manasse selbst opferte eigene Söhne auf diese Weise (2.Chr. 28:3; 33:6). JHWH verurteilte diese Praxis scharf. Durch den Propheten Jeremia ließ der Bundesgott Israels folgende Botschaft überbringen.

. . .Sie haben die Höhen des Tọphet errichtet, das im Tal des Sohnes Hịnnoms ist, um ihre Söhne und ihre Töchter zu verbrennen, etwas, was ich nicht angeordnet habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist.‘ ‚Darum kommen die Tage‘, erklärt Jehova, ‚da wird man es nicht mehr Tọphet oder das Tal des Sohnes Hịnnoms nennen, sondern das Tal des Abschlachtens. Man wird im Tọphet Tote begraben, bis es keinen Platz mehr gibt. . .(Jeremia 7:31, 32) Siehe auch Jer 32:35

König Josia entweihte später diesen Kultort, um weitere Opfer an dieser Stelle zu verhindern. (2. Könige 23:10) Ab dieser Zeit wurde das Tal Hinnom nur noch als Müllabladeplatz benutzt. Das schloß auch die Entsorgung der Leichen von Personen ein, die keines ehrbaren Begräbnisses für würdig erachtet wurden.
Eine solche Behandlung brachte zum Ausdruck, dass derjenige keine Aussicht auf eine Auferstehung hatte.

Der jüdische Theologe und Hebraist David Kimchi[1] schreibt in seinem Kommentar zu Psalm 27:13

„In der Umgebung von Jerusalem existiert ein widerlicher Ort, in den man unreine Dinge und Leichname hinabwarf. Ebenso war dort ein ständiges Feuer, um die unreinen Dinge und die Knochen [der Leichname] zu verbrennen. Daher wird das Gericht der Bösen sinnbildlich Gehinnom genannt.“ (Die Übersetzung erfolgte nach dem hebräischen Text aus dem Werk ספר תהילים [Buch der Psalmen], 5302 a. m. [1542 u. Z.].)

Endgültiger Tod oder Ort der Qual?

Wie wir gesehen haben, war die Gehenna bis ins 1.Jhdt ein Müllverbrennungsplatz nahe der Stadtmauer Jerusalems. Wärend der Periode des 2. Tempels wurde dieser Ort auch als Symbol für das göttliche Gericht gebraucht. Aber schloss das eine ewige Qual in einer Feuerhölle ein? Diese Frage kann man klar mit nein beantworten, und zwar aus verschiedenen Gründen. Zum einen finden wir keine Vorstellung einer unsterblichen Seele in den kanonischen Schriften (AT,NT).

Die Seele ist kein vom Leib trennbares Lebensprinzip, das in sich besteht. Der Tod ist keine Trennung von Leib und Seele, sondern ein Ausströmen der Lebenskraft…

(Kleines Bibellexikon, Evangelische Hauptbibelgesellschaft zu Berlin und Altenburg 1988 S. 249)

Der Glaube an eine unsterbliche Seele gehörte ursprünglich weder zur jüdischen – noch zur frühchristlichen Theologie des 1. Jhdts. Vorstellungen von einer unsterblichen Seele wurden erst später aus der griechischen Philosophie übernommen. Die Seele (Hebr.: נפש (néphesch); gr.: ψυχή (psychḗ); lat.: ạnima ) steht in der Bibel für den ganzen Menschen oder für den Wert des Lebens an sich. (1. Mose 2:7). Die Seele ist sterblich. (Hes 18:4). Tote werden als tote Seelen bezeichnet
(4. Mose 6:6; 3. Mose 21:11) Jakobus spricht nicht von der Seele, dagegen ist der Körper ohne Geist tot. (Jak 2:26). Den Toten ist nichts bewusst, was auch gegen ein Fortleben einer Seele nach dem Tod spricht.
(Pred 9:5, Ps 146:3;4).
So ist die Gehenna kein Ort der Qual, sondern ein Symbol für den ewigen und entgültigen Tod.
Das wird auch durch ausserbiblische jüdische Texte aus der Periode des 2. Tempels bestätigt. Hier ist die Bedeutung der Gehenna vor allem mit der Rede vom 2. Tod[2] verbunden. Ein Begriff der im hebräischen Text des Tanach nicht vorkommt, aber durchgehend in Targumen[3] und rabbinischen Texten, sowie im NT. Im NT ist ausschließlich in der Offenbarung vom 2. Tod die Rede. (Im Verständnis der Apokalypse ist „ewige Verdammnis“ also keineswegs ein Ort ewiger Qual, sondern vielmehr die ewige Vernichtung, der „Gang ins Nichtsein“.[4] Pablo Richard: Apokalypse. Das Buch von Hoffnung und Widerstand. Ein Kommentar. Edition Exodus, Luzern 1996, ISBN 3-905577-00-3, S. 224; S. 247.)
Von der buchstäblichen Gehenna und ihrer Bedeutung wurde das Symbol eines ‘Sees, der mit Feuer und Schwefel brennt’, abgeleitet (Off 19:20; 20:10, 14, 15; 21:8).

Maimonides declares, in his 13 principles of faith, that the souls of the wicked would be punished with annihilation. Maimonides’ Introduction to Perek Helek, publ. and transl. by Maimonides Heritage Center, p. 22-23.

In diesem Sinn verwendete auch Jesus den Begriff ‚Gehenna‘ in Matthäus 10:28. Die Seele wird in der Gehenna vernichtet, nicht gequält. Die Gehenna hat im biblischen Kontext und in vielen frühen, nicht – kanonischen Texten des Judentums nichts mit einer Hölle gemein, einem Ort der Qual, wie er sich in der späteren, vor allem mittelalterlichen Theologie findet.
Fazit: Die Gehenna ist ein Symbol für den entgültigen, ewigen Tod.

Fußnoten:

[1] David Kimchi

[2] Second death | Wikiwand

[3] Targum | Wikiwand

[4] Zweiter Tod | Wikiwand

Kritik an der Evolutionstheorie – ein Argumentum ad Ignorantem?

Ohne auf die Theorie und ihre Hauptsätze einzugehen, ist Evolution ein leerer Begriff. Beschäftigt man sich intensiv mit dieser Theorie, wird einem bewusst was sie erklären kann, und was nicht. Wissenschaftler, die kritik an diesen Defiziten äußern und bei ihren Erklärungen nicht in den Grenzen der Üblichen naturalistischen Deutungsmuster bleiben, sind immer wieder starken Angriffen aus dem Lager der Naturalisten ausgesetzt. So auch der Paläontologe Dr. Günter Bechly.

„[..]Dann hätte ich da zwei Fragen, die zusammengehören:
1. Was ist ein Argumentum ad ignorantem? Ich gehe davon aus, dass du das weißt aber möglicherweise manchmal vergisst. 2. Du sprichst im Video von Argumenten für intelligent Design.

Ich gehe nach Frage 1 davon aus, dass du verstehst, dass ein Argument gegen die Evolutionstheorie kein Argument für Intelligent Design ist. Kannst du bitte ein solches Argument für Intelligent Design nennen?

Kommentar auf Youtube

Ich möchte im Folgenden diesen Vorwurf analysieren und zeigen das er selbst auf einem ähnlichen Fehlschluss beruht.
Um diesem Argument zu begegnen, muss man, denke ich zwei Dinge klären. 1. Beruht das Eintreten für das Designargument wirklich nur auf der Ablehnung der Evolutionstheorie (ET)? 2. Handelt es sich hier um eine falsche Dichotomie?

Zu 1) Beim Argumentum ad Ignorantiam wird meist übersehen, das es in beide Richtungen vorliegen kann. Eine These wird entweder für falsch erklärt, allein weil sie bisher nicht bewiesen werden konnte, oder umgekehrt, eine These wird für richtig erklärt, allein weil sie bisher nicht widerlegt werden konnte (oder weil eine Mehrheit der These zustimmt). Der Fehlschluss wird ohne Sachargumente gezogen. Unter Berücksichtigung dieser Definition könnte man notorische „Evolution ist Fakt!“-Rufe auch als Argumentum ad Ignorantiam werten, wenn diese ohne Sachargumente vorgebracht werden. Die Argumentation mit der Akzeptanz durch eine Mehrheit wäre allerdings auch kein Sachargument, denn Mehrheiten sind kein ausschlaggebender Faktor für wissenschaftliche Evidenz. Im betreffenden Fall beruht die Entscheidung nicht lediglich auf den Defiziten der ET, sondern auf besseren Erklärungen durch Design und Zweckmäßigkeit aufgrund einer intelligenten Urheberschaft. Das dieses Argument hier überhaupt vermutet wird, impliziert schon die recht überhebliche Vorstellung, Kritik an darwinistischen Erklärungsmustern könne gar nicht wissenschaftlich motiviert sein. Dabei bietet die ID Theorie durchaus gut begründete Erklärungen zum Ursprung der Molekulargenetischen und Biochemischen Mechanismen in lebenden Organismen und zu der zentralen Frage der Evolution, wie die großen Transformationen im Tierreich zustande gekommen sind.

Zu 2.) Wenn eine Theorie in wesentlichen Punkten Mängel aufweist, ist es legitim, nicht nur auf diese Mängel hinzuweisen, sondern auch eine alternative Theorie zu formulieren. Welche Alternativen gäbe es denn zur ET? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich mit dem Kernpostulat der Evolutionstheorie seit Darwin auseinandersetzen. Ohne auf die konkreten Mechanismen einzugehen, lässt sich das, was die ET erklären will, im folgenden Satz zusammenfassen: „Descent with modification“, oder überspitzt ausgedrückt: „Wie wird aus einer Mikrobe ein Mikrobiologe?“. Welche alternativen Erklärungen könnte es geben? Die ET will das Leben ausschließlich aufgrund blinder, nichtintensionaler, also ateleologischer Prozesse erklären. Damit folgt sie dem methodologischen Naturalismus, der Grundannahme der modernen Wissenschaften. Andererseits enthält sie aber dadurch eine metaphysische Behauptung, was ihr, wie allen Ontologien, eine Sonderstellung innerhalb der Naturwissenschaften verleiht. (Mittlerweile soll Evolution eine komplette Ontologie vom Urknall bis zum Menschen liefern und ist nicht mehr nur auf die Biosphäre beschränkt.) Was aber wenn diese Forschungsmethodik bei der Beantwortung der Ursprungsfragen an ihre Grenzen stößt? ( Siehe Popper, 19741) . Könnte man akzeptieren, dass es jenseits der Einschränkung „Etsi deus non daretur“ wissenschaftlich brauchbare Erklärungen gibt, oder immunisiert man die Wissenschaft philosophisch derart, dass man alles blockiert was irgendwie einen göttlichen Fuß in der Schöpfung implizieren könnte? (Siehe Feyerabend „Anything Goes“) Wenn eine Methodologie als dogmatische Einschränkung gilt, muss man fragen, ob sie nicht längst zur Ideologie geworden ist. Die ET steht in Konkurrenz zu allen Theorien und Weltbildern, die eine intelligente und intentionale Entität als Urheber des Universums und des Lebens postulieren.
Hier ergibt sich tatsächlich eine echte Dichotomie, die allerdings eher philosophischer Natur ist. Denn zwischen ateleologisch-naturalistischen und teleologisch-idealistischen Erklärungen wird von den Vertretern des philosophischen Naturalismus keine 3. Variante zugelassen. Das erzeugt die eigentliche Dichotomie. Aus rein wissenschaftlicher Sicht gäbe es allerdings überhaupt kein Problem die Natur als Mischung aus zielgerichteten, zweckorientierten und zufallsgesteuerten Prozessen zu verstehen. Man kann jederzeit an der naturalistischen Methodologie festhalten.
Wenn jedoch die Befunde auf eine andere Realität verweisen, darf man diese nicht aus ideologischen Gründen einfach für abwegig halten, nur um ein naturalistisches Weltbild zu immunisieren.

„Das beste Argument für Kreationismus sind die Probleme der Evolutionstheorie. (Kent Hovind) Dieses Argumentum ad Ignorantiam ist DAS Zentrale Problem für Kreationismus jeder Art. Aber du kannst mir KEIN Argument für Kreationismus nennen, das keinen offenkundigen Fehler enthält wie eben ein Argumentum ad ignorantiam.“

Kommentar auf Youtube

Diese Argumentation tappt in die selbe Falle, weil sie darauf insistiert, dass Kritik an den Defiziten der ET kein Argument für ID ist, aber gleichzeitig fordert, dass alle Argumente für Kreationismus frei von „offenkundigen“ Fehlern sein müssen, andernfalls wäre implizit die ET bestätigt.

1.) Zitat von Karl Popper zu den Grenzen der Wissenschaft.

Was den Ursprung des Lebens und des genetischen Codes zu einem beunruhigenden Rätsel macht, ist Folgendes: Der genetische Code hat keine biologische Funktion, es sei denn, er wird übersetzt; das heißt, es sei denn, es führt zur Synthese der Proteine, deren Struktur durch den Code festgelegt ist. Aber, wie Monod betont, besteht die Maschinerie, mit der die Zelle (zumindest die nicht-primitive Zelle, die die einzige ist, die wir kennen) den Code übersetzt „aus mindestens fünfzig makromolekularen Komponenten, die selbst in der DNA codiert sind“. (Monod, 1970; 1971)
Daher kann der Code nur unter Verwendung bestimmter Produkte seiner Übersetzung übersetzt werden. Dies bildet einen wirklich verwirrenden Zirkel; Es scheint ein Teufelskreis für jeden Versuch zu sein, ein Modell oder eine Theorie der Entstehung des genetischen Codes zu bilden.

So könnten wir mit der Möglichkeit konfrontiert sein, dass der Ursprung des Lebens (wie der Ursprung des Universums) eine undurchdringliche Barriere für die Wissenschaft und ein Rückstand auf alle Versuche wird, die Biologie auf Chemie und Physik zu reduzieren. [3]

Ayala, Francisco; Ayala, Francisco José; Ayala, Francisco Jose; Dobzhansky, Theodosius (1974). Studies in the Philosophy of Biology: Reduction and Related Problems. ISBN 9780520026490. Retrieved 18 October 2015.

Beschreibung zum Video:

  • Dr. Günter Bechly ist Paläontologe und hat in Tübingen über die Stammesgeschichte der Libellen promoviert. Seit 1999 war er Kurator für Bernstein und Insekten am Naturkundemuseum Stuttgart, acht fossile Insektenarten sind nach ihm benannt.
  • Im Darwin-Jahr 2009 war er Projektleiter für die Sonderausstellung »Evolution – Der Fluss des Lebens«. Die Lehre Darwins wiegt schwerer als sämtliche Kritik von Kreationisten und Intelligent-Design-Anhängern: So lautete die Botschaft einer Waage in dieser Ausstellung – auf der einen Seite Darwins »Über die Entstehung der Arten«, auf der anderen Seite Bücher von Kritikern mit ihren vermeintlich dünnen Argumenten. Bechly selbst hatte diese Idee, er bestellte die Bücher für die Umsetzung. Und schaute aus Neugier hinein. Er wunderte sich: Keine hanebüchenen, religiös verbrämten und pseudowissenschaftlichen Argumente, sondern berechtigte Anfragen und hohe fachliche Qualität. Nicht fundamentalistische Eiferer wetterten da gegen eine feindliche Theorie, sondern kundige Wissenschaftler führten gewichtige Belege gegen eine natürliche Entstehung des Lebens und seiner Baupläne ins Feld. Günter Bechly kam ins Fragen, machte sich auf die Suche nach Pro und Kontra. Wurde konfrontiert mit der Voreingenommenheit auf der eigenen Seite, auf der Seite der als objektiv geltenden Wissenschaft.
  • Schließlich fand er für sich das, was er am wenigsten wollte, was er zuvor verachtete: den christlichen Glauben. Er ging mit seinen Zweifeln an die Öffentlichkeit, wurde zum Störfaktor und musste seinen Job aufgeben. Seine Geschichte beweist: Forschung kann zu Gott führen, sozusagen zu einer intellektuellen Bekehrung. Glaube und Wissenschaft sind kein Widerspruch. Und: der Wissenschaftsbetrieb ist nicht neutral und objektiv, sondern weltanschaulich unumstößlich festgelegt. Wer die rein materielle Weltsicht in Frage stellt und sogar Gott als Schöpfer des Lebens ins Spiel bringt, der hat in der akademischen Welt keinen Platz mehr.
  • Inhalt: 0:27 Weltanschaulicher Hintergrund und Tätigkeit am Naturkundemuseum 2:55 Die Darwin-Ausstellung im Jahr 2009 6:32 Ein Umdenken bahnt sich an 15:30 Begegnungen mit Wissenschaftlern der Intelligent-Design-Bewegung 17:54 Es beginnt »eine Art Doppelleben« 19:38 Auf der Suche nach einem stimmigen Weltbild 26:00 Reaktionen und Konsequenzen für das Berufsleben.

Wo sind sie denn alle?

Warum hatten wir bisher noch keinen Kontakt? Diese Frage stellte sich ein Physiker schon vor gut 70 Jahren.

Als sich im Sommer 1950 der Physiknobelpreisträger Enrico Fermi mit Edward Teller, dem Erfinder derWasserstoffbombe, und zwei Kollegen im Kernforschungszentrum Los Alamos an den Mittagstisch setzt, reden sie nicht etwa über den Wein, die Pasta oder den Job, wie es die meisten Menschen tun würden. Sie beginnen eine Diskussion über die Möglichkeit von Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit – in den USA grassiert gerade das UFO-Fieber. Mitten im Gespräch unterbricht Fermi seine Kollegen und fragt: „Where is everybody?“ Wo sind sie alle? Sie – das sind die Außerirdischen, wie Fermis Kollegen sofort klar wird. Dann beginnt er zu rechnen und kommt zu dem Schluss, dass wir eigentlich schon oft Besuch von ET bekommen haben müssten. Das Fermi-Paradoxon ist geboren – denn wir haben bis heute keine Spur von ET entdeckt. [1]

Niels Boeing,2003

Was Enrico Fermi hier zur Sprache brachte, hatte gleich eine ganze Reihe von Implikationen. Deshalb möchte ich diese Frage mal aus zwei unterschiedlichen Perspektiven beantworten.

  1. Ist die spontane Entstehung von Leben eher wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich? Ist daraus folgend die Annahme, es gäbe exoterristrisches Leben zu positiv (Rare Earth)? Oder ist die spontane Entstehung von Leben wahrscheinlich, wenn die Bedingungen stimmen?
  2. Mit welchen Argumenten wird der fehlende Nachweis exoterristrischen Lebens begründet und welche philosophischen, bzw theologischen Implikationen könnte das haben?

Enrico Fermi stellte bereits eine Berechnung an, die er nie veröffentlichte, doch ein anderer Kollege wartete bereits 11 Jahre später mit einer Gleichung auf. Der US – Astronom Frank Drake. Diese Gleichung sah wie folgt aus.

Quelle: Niels Boeing,2003

Eine Beispielrechnung kommt auf Ca 500 000 fremde Zivilisationen nur in der Milchstraße. Siehe hier: http://www.opentechnosphere.org/material/nbo2003_fermi-paradoxon.pdf

Die zugrundegelegten Parameter sind allerdings sehr hypothetisch, weswegen die Drakegleichung seither mit sehr unterschiedlichen Annahmen gefüttert wurde. [2]

„Die Drake-Gleichung hat nichts mit Wissenschaft zu tun“ Michael Crichton, 2003

Nicht alle sind so pessimistisch wie Michael Crichton, obwohl sein Statement unter Skeptikern große Beachtung fand. Die Astrophysikerin Sara Seger hat dagegen eine modifizierte Drake-Gleichung vorgeschlagen.

Die Drake-Seager-Gleichung | Die Gleichung funktioniert im Grund genauso wie die Drake-Gleichung. Lediglich die Faktoren haben eine leicht unterschiedliche Bedeutung: N* steht für die Zahl der Sterne, die sich mit den kommenden Teleskopen untersuchen lassen. fQ steht für den Anteil der ruhigen Sterne. fHZ ist der Anteil derjenigen, die einen Planeten in der habitablen Zone haben. fO beziffert den Anteil derjenigen, die für das JWST sichtbar an ihrem Stern vorüberziehen, und fL den Anteil der belebten. Von diesen werden schließlich nur diejenigen berücksichtigt, die eine messbare Biosignatur in der Atmosphäre hinterlassen, was sich durch den Faktor fS ausdrückt.

Sara Seger hält nur noch die letzten beiden Terme für Spekulativ, doch so einfach ist dies nicht. Denn die Vorstellung, dass Leben sich entwickelt sobald ein Planet seinen Heimatstern in der habitablen Zone umkreist, war schon bei der ursprünglichen Drakegleichung umstritten. Vielleicht braucht Leben weit mehr, als nur den richtigen Abstand vom Stern, den er umkreist. Wahrscheinlich bedarf es auch einer stabilen Umlaufbahn, Plattentektonik, einen Mond und einen Gasriesen, der Meteoriten ablenkt.

Ist die spontane Entstehung von Leben eher wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich? Ist daraus folgend die Annahme, es gäbe exoterristrisches Leben zu positiv (Rare Earth)? Oder ist die spontane Entstehung von Leben wahrscheinlich, wenn die Bedingungen stimmen?

Das Miller – Urey Experiment von 1953 sorgte zunächst für Euphorie, doch in der Folge zeigten sich immer mehr Widersprüche, so dass man mittlerweile von der Ursuppenhypothese abgerückt ist. Fast 70 Jahre später gibt es keine einheitliche Theorie zur Abiogenese (auch Chemische Evolution). Die wesentlichen Probleme mit der Abiogenese konnten bis heute nicht gelöst werden, so dass es der größte Unsicherheitsfaktor ist für der Beantwortung der Frage nach exoterristrischem Leben. Der Wissenschafts-Philosoph Karl Popper sah hier die Wissenschaft an ihre Grenzen stoßen.

Was den Ursprung des Lebens und des genetischen Codes zu einem beunruhigenden Rätsel macht, ist Folgendes: Der genetische Code hat keine biologische Funktion, es sei denn, er wird übersetzt; das heißt, es sei denn, es führt zur Synthese der Proteine, deren Struktur durch den Code festgelegt ist. Aber, wie Monod betont, besteht die Maschinerie, mit der die Zelle (zumindest die nicht-primitive Zelle, die die einzige ist, die wir kennen) den Code übersetzt „aus mindestens fünfzig makromolekularen Komponenten, die selbst in der DNA codiert sind“. (Monod, 1970; 1971)
Daher kann der Code nur unter Verwendung bestimmter Produkte seiner Übersetzung übersetzt werden. Dies bildet einen wirklich verwirrenden Zirkel; Es scheint ein Teufelskreis für jeden Versuch zu sein, ein Modell oder eine Theorie der Entstehung des genetischen Codes zu bilden.

So könnten wir mit der Möglichkeit konfrontiert sein, dass der Ursprung des Lebens (wie der Ursprung des Universums) eine undurchdringliche Barriere für die Wissenschaft und ein Rückstand auf alle Versuche wird, die Biologie auf Chemie und Physik zu reduzieren. [3]

Ayala, Francisco; Ayala, Francisco José; Ayala, Francisco Jose; Dobzhansky, Theodosius (1974). Studies in the Philosophy of Biology: Reduction and Related Problems. ISBN 9780520026490. Retrieved 18 October 2015.

Mit welchen Argumenten wird der fehlende Nachweis exoterristrischen Lebens begründet und welche philosophischen, bzw theologischen Implikationen könnte das haben?

Niels Boeing hat in seinem Paper 10 Thesen vorgeschlagen, die, in verschiedenen Versionen, ganz ähnlich immer wieder vorgeschlagen werden.

  • These 1: Wir sind die (bislang) einzige intelligente Spezies im All.
  • These 2: ET war schon auf der Erde und ist wieder verschwunden.
  • These 3 : Wir können ET nicht erkennen.
  • These 4 : ET sendet Signale aus, aber wir können diese (noch) nicht erkennen.
  • These 5 : ET meidet uns.
  • These 6 : ET hat noch nicht die Fähigkeit zur interstellaren Kommunikation erreicht.
  • These 7 : ET ist schon wieder ausgestorben.
  • These 8 : Das ganze All ist eine Illusion, die ET für uns erschaffen hat.
  • These 9 : ET lebt unbemerkbar in einem Paralleluniversum.
  • These 10: Wir selbst sind die Nachfahren von ET

Theologisch/Philosophische Implikationen und Fazit

Die Suche nach Exoplaneten und Biosignaturen in deren Atmosphäre geht sicher weiter. Aus der naturalistischen Perspektive nimmt man weiterhin an, dass es exoterristrisches Leben gibt, obwohl die Entstehung von Leben immernoch eins der größten Rätsel ist.

Interessant ist, dass dem fehlenden Befund mit Argumenten begegnet wird, die auch von gläubigen Menschen oder Theologen in Bezug auf die Existenz Gottes vorgebracht werden könnten. Argumente wie: Gott will sich nicht auf der Ebene wissenschaftlicher Beweise finden lassen, sondern auf der Ebene des Glaubens. Gott ist ausserhalb der Reichweite wissenschaftlicher Forschung. Gott entscheidet selbst, wenn er unwiderlegbar in die Welt interveniert. Hier zeigt sich bei Naturalisten schnell ein Doppelstandard. Denn ihre Antwort auf Enrico Fermis Frage greift zu recht ähnlichen Argumenten.

Fußnoten

[1] http://www.opentechnosphere.org/material/nbo2003_fermi-paradoxon.pdf

[2] Neue Drake-Gleichung: Würfelspiele mit E.T.

[3] Karl Popper | Wikiwand

„Wenn Gott alles erschaffen hat – wie ist dann Gott entstanden?“

Natürlich ist diese Frage legitim. Aber nur dann, wenn man hier auch vergleichbares miteinander vergleichen kann. Die erste Prämisse des Kalam – Kosmologischen Arguments lautet: „Alles, was anfängt zu existieren, hat eine Ursache.“ Es wird also keine Prämissse eingeführt, die fordert, dass alles einen Anfang haben muss.
Um diese Frage also sinnvoll zu beantworten, müssste man zunächst einmal erörtern, ob wirklich alles einen Anfang haben muss. Eine Frage nach dem Ursprung ergibt sich sinnvoller Weise nur für Phänomene von denen wir wissen, dass sie einen Anfang hatten. Lange Zeit hat man geglaubt der Kosmos sei schon immer da gewesen, ohne Anfang. Das Weltbild des 20.Jhdts hat diese Vorstellung abgelöst. Die Väter der modernen Kosmologie konnten zeigen, dass unser Universum einen Anfang hatte. Diese Erkenntnis ist heute durch wissenschaftliche Beobachtungen bestätigt. Interessant ist jedoch, dass Vertreter atheistischer Weltbilder die Annahme eines unerschaffenen, ewigen Gottes kritisieren, während sie gleichzeitig ein ewiges Universum, oder zumindestens eine ewig existierende Materie, in ihren Argumenten fordern. Dazu später mehr.

Fazit: Das Postulat einer ewigen Entität ist sowohl Karakteristikum des Theismus, als auch rein naturalistischer Weltbilder.

Gemäß unserer Erfahrungswelt und wissenschaftlicher Erkenntnisse kennen wir vor allem eine Wirklichkeit mit Phänomenen, die einen Anfang hatten. (Universum vor 13,7 Mrd J, Erde 4,6 Mrd J, Leben vermutlich seit 3,8 Mrd J)
Es ist zunächst hilfreich zu Fragen, ob man an dieser Stelle einen zulässigen Analogieschluss auf einen Gott schließen kann, wie ihn etwa die Bibel beschreibt.

Der Analogieschluss

Um einen zulässigen Analogschluss zu ziehen, müssen die zu vergleichenden Teilbereiche der Wirklichkeit vergleichbar sein , zumindest zum Teil in wesentlichen Eigenschaften.

Unter A.schluss versteht man das logische Verfahren, das zur Entdeckung von Unbekanntem durch Bekanntes dient, indem – im Gegensatz zur Deduktion (dem Schluss von der allgemeinen Regel auf den Einzelfall) und zur Induktion (dem Schluss vom Einzelfall auf die Regel) – von einem Einzelfall auf einen anderen geschlossen wird, und zwar nicht aufgrund einer allgemeinen Regel (weshalb der Schluss auch nur Wahrscheinlichkeit beanspruchen kann), sondern aufgrund eben einer Ähnlichkeit zwischen den Einzelfällen: Aus der Übereinstimmung zweier oder mehrerer Sachverhalte hinsichtlich bestimmter Merkmale wird auf ihre Übereinstimmung auch in anderen, weiteren Merkmalen geschlossen.“ [1]

An dieser Stelle wird es problematisch. Vom Universum, vom Leben auf unserem Planeten, wissen wir jeweils, dass sie einen Anfang hatten. Von Gott können wir nicht wissen, ob ER einen Anfang hatte. Jedenfalls nicht losgelöst von dem was heilige Texte, wie etwa die Bibel übermitteln.

Die Bibel stellt uns einen Gott vor, der von Ewigkeit zu Ewigkeit existiert. Also weder Anfang noch Ende hat. Dieser Gott ist hier auch der Schöpfer der Welt. Und hier kommen wir zu einem wesentlichen Punkt. Dieser Gott kann nicht erschaffen worden sein, dann wäre er nicht Gott, sondern Geschöpf. Es kann also hier gar keinen endlosen Regress geben.

Fazit: Wir haben hier eine physikalisch beschreibbare Welt, die einen Anfang hatte. Wir haben dort ein transzendentes Wesen, dass man nicht physikalisch beschreiben kann. Somit fehlt die Ähnlichkeit, die einen Analogieschluss ermöglicht, auf dessen Grundlage man für Gott einen Anfang fordern könnte.

Aber könnte man trotzdem nicht eine rein naturalistische Erklärung für das Entstehen des Universums finden? Ja, aber auch diese Forschung müsste, will sie nicht einen endlosen Regress bedienen, in einer Finalität enden. Deshalb müssen Atheisten den Ausweg in einem ewigen Universum oder Multiversum suchen. Materie tritt an die Stelle Gottes als ateleologisches Konzept. Kritk an dieser Haltung speist sich vor allem aus der zweckmäßigen Gestaltung der Welt, die man nicht allein den Selbstorganisationskräften der Materie zuschreiben kann, aber auch an der Unmöglichkeit aktual unendlicher Ereignisse.

Das Standardmodell der Kosmologie und das Kalam – Kosmologische Argument.

Das Kalam Argument[2] geht auf den persischen Theologen und Philosophen Al Ghazali zurück. Dieses Argument hat folgenden Aufbau:

1. Alles, was anfängt zu existieren, hat eine Ursache.

2. Das Universum hat angefangen zu existieren.

3. Also hat das Universum eine Ursache für seinen Anfang.

Während der ersten Prämisse kaum widersprochen werden kann, richtet sich Kritik meist gegen die zweite Prämisse. Vertreter rein naturalistischer Weltbilder müssen argumentieren, dass das Universum oder Materie in irgend einer Form schon immer existierte. Doch es kann keinen endlosen Regress an Ereignissen gegeben haben, wie Hilberts Hotel so schön illustriert[3]. Schon Al Ghazali erkannte, dass das zu absurden Paradoxien führen würde. Dazu formulierte er ein 2. philosophisches Argument.

1. Ein aktual bzw. tatsächliches Unendliches kann nicht existieren.

2. Ein unendlicher temporaler Regress von Ereignissen ist ein aktual Unendliches.

3. Also kann ein unendlicher temporaler Regress von Ereignissen nicht existieren.

Weil eine unendlich in die Vergangenheit verlängerte Kette physikalisch – kausaler Ereignisse zu Widersprüchen führt, ist es eine durchaus vertretbare Annahme, dass am Anfang eine nichtmaterielle Ursache stand.

Das unser Universum einen absoluten Anfang hatte, ist heute gesichertes Wissen. Mit dem „Urknall“ des Standardmodells begannen Raum und Zeit. Materie, wie wir sie kennen beginnt erst in Raum und Zeit zu existiern. Trotzdem haben Wissenschaftler versucht diesen absoluten Anfang zu umgehen. So schreibt etwa Stephen Hawking:
„Vielen Menschen gefällt die Vorstellung nicht, daß die Zeit einen Anfang hat, wahrscheinlich weil sie allzusehr nach göttlichem Eingriff schmeckt […]
Deshalb wurden zahlreiche Versuche unternommen, die Urknalltheorie zu widerlegen. Breiteste Anerkennung fand die sogenannte Steady-State-Theory“ (Eine kurze Geschichte der Zeit, S 68)

Die Steady-State wurde 1948 von Hermann Bondi, Fred Hoyle und Thomas Gold eingeführt und gilt heute als überholt.

„Die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung im Jahr 1965 führte zur weitgehenden Ablehnung des Modells, da nur das heutige Standardmodell der Kosmologie eine natürliche Erklärung des Strahlungs-hintergrunds liefert.“[4]

Welchen Erfolg hatten andere Modelle in dem Bemühen einen absoluten Anfang des Universums zu umgehen?

„In einem gewissen Sinne kann man die Geschichte der Kosmologie im 20. Jahrhundert auch als eine Serie fehlgeschlagener Versuche sehen, den im Standardmodell des Urknalls prognostizierten absoluten Anfang zu umgehen. Diese Prognose steht nun seit beinahe 100 Jahren, einer Zeit enormer Fortschritte in der beobachtenden Astronomie und kreativer theoretischer Arbeit in der Astrophysik.“[5]

Welche Beobachtungen bestätigen einen absoluten Anfang:

  1. Die Ausdehnung des Raumes weist auf einen Anfang vor ca 13,7 Mrd Jahren
  2. Das Universum befindet sich in einem thermodynamischen Ungleichgewicht. Das wäre nicht der Fall, wenn es schon ewig existieren würde.
  3. Das Universum enthält mehr Wasserstoff als Helium, was zeigt, dass es noch jung ist.
  4. Die Mikrowellen-Hintergrundstrahlung bestätigt eine Vorraussage des Standardmodell’s, welche auf eine Zeit 380 000 J nach dem Urknall verweist.

In jüngerer Zeit zeigte das Borde-Guth-Vilenkin-Theorem, das kein Universum mit klassischer Raum-Zeit Realität eine unendliche Vergangenheit haben kann.[6]

Zur Multiversum – Theorie, einer Erweiterung der „Urknalltheorie“, hier noch ein Bonmot von Harald Lesch.

Der Astrophysiker Harald Lesch auf die Frage: Glauben Sie an die Viele-Welten-Theorie? Leben wir in einem Multiversum?: „…Das ist eine Sache, mit der kann ich überhaupt nichts anfangen. Ehrlich gesagt, ist das der verzweifelte Versuch, um Gott herum zu kommen. Man versteht nicht, warum dieses eine Universum so wahnsinnig tolle Eigenschaften hat, also versucht man, das mit vielen Universen zu machen. Das ist für mich ein naturwissenschaftlich völlig sinnloser Ansatz, denn andere Universen entziehen sich per Definition einer experimentellen Überprüfung.“[7]

Wenn Gott das Universum erschaffen hat, müsste man da nicht etwas messen können?

So wird gelegentlich argumentiert, doch offensichtlich ist hier momentan, oder generell, die Grenze der Forschung. Das Standardmodell beschreibt die Entwicklung des Universums ab einer Planckzeit nach dem Urknall. Auf den Zustand davor hat die Physik keinerlei Zugriff. Die Anfangssingularität existiert nur als mathematisches Modell. Wenn es sie gegeben hat, hatte sie keinen Ereignishorizont. Eine absolute Blackbox also. Darüber, und über die Frage, ob Gott ausserhalb der Zeit das Universum erschaffen konnte, hab ich auch hier schon was geschrieben:

Wenn Materie niemals geschaffen oder zerstört werden kann, woher kam dann das erste Stück Materie?

Der Urknall hat das Universum erschaffen. Was hat den Urknall erschaffen?

Zum Abschluss hier noch ein Zitat zu den Grenzen der Wissenschaft:

„Atheismus ist eine legitime Überzeugung, wissenschaftlich begründen lässt sie sich nicht. Gott mithilfe der Wissenschaft zu widerlegen, scheint mir genauso unsinnig wie der Versuch, Gott mithilfe der Wissenschaft zu beweisen. Nicht nur Schwarze Löcher zeigen uns, dass Grenzen Teil unserer Welt sind. Wer es wagt, über die Grenzen der Physik hinaus zu fragen, kommt an Gott nicht vorbei… Ich denke, eine gänzlich gottlose Physik ist nicht möglich, wenn man wirklich bis an die Grenze menschlichen Erkennens fragt… Gott ist heute nötiger denn je.“ Heino Falcke, Radioastronom[8]

Fußnoten
[1] Analogie, Analogieschluss
[2] Das kalam-kosmologische Argument | Reasonable Faith
[3] Hilberts Hotel
[4] Steady-State-Theorie
[5] Das kalam-kosmologische Argument | Reasonable Faith
[6] Borde–Guth–Vilenkin theorem | Wikiwand
[7] Interview mit Prof. Dr. Harald Lesch
[8] Heino Falckes Werk „Licht im Dunkeln“: Das Schwarze Loch – und dahinter dann Gott?

The Preexistence of the Messiah – Questions and Answers

Proverbs 8:22 – If this is the evidence of the preexistence of the Messiah, what about prudence mentioned in Proverbs 8:12?
Was it brother-twin of preexisting Messiah?

The Hebrew term mezim·mahʹ is used to designate thinking ability, or the ability to give wise and thoughtful consideration to a matter, based on thorough knowledge (Pr 5:2; 8:12) When we compare the first and second part of Proverbs 8:12, then we may ask – why the wisdom has to receive prudence? „….And find out knowledge and discretion.“ (ASV); and find out knowledge of witty inventions. (KJV).

Has Wisdom not Knowledge included as essential quality?

It seems that the Wisdom in this Verse is also personalized as someone who bought knowledge. Jehovah himself has no need either to get knowledge or wisdom because that is his essential quality for eternities.

Wisdom as an imaginary Value can not act by intention.

It may not easy to understand because the information about the messiah is hidden by a symbolic expression in this chapter of proverbs. Christians since the first century were convinced that there is an accurate description of the messiah’s preexistence.

Col. 1:15 – If in him had been created thrones, dominions, rulers, and authorities, so, wouldn’t he have been responsible for all evil in this depraved world?

Jesus is not responsible for bad human governments. He is responsible for a new invisible government in heaven (Rev 1:5,6;5:10;20:6)
The Bible reveals that there are invisible governments that are good, established by God (Eph 3:10), and those that are wicked, established by Satan and the demons. (Eph 6:12) Jesus Christ was the active agent of God in originally setting up all righteous governments and authorities, invisible and visible. (Col 1:15, 16) The visible government, in this case, may rever to the Old Israel ruled by judges, kings, and priests. He, Jesus, has been placed by his Father Jehovah as head of all government (Col 2:8-10), and he must rule until all opposing governments, invisible and visible, are brought to nothing. (1Co 15:24; Compare with Ps 110:1) The apostle Paul indicated that there was a system of things to come (in Jewish the Olam Habba) in which there would be a government under the authority of Christ.—Eph 1:19-21.

Philippians 2:5-8 – If the Messiah was the second in importance after the Father, would his exaltation not equal him to the Father? But can anyone be ever equal to Heavenly Father?

No one can be equal to the Father. „But to us, there is but one God, the Father, of whom are all things, and we in him; and one Lord Jesus Christ, by whom are all things, and we by him.“ 1.Cor 8:6 (KJV)
Notice, there is only one God, the Father. That’s clearly against the doctrine of the trinity. While the trinity claimes that also the son and the holy spirit are the same God, Paul wrote that only the Father is God.
Jesus is also further subordinated to the Father. „….the head of Christ is God“ 1. Cor 11:3. „But when he (God) saith, All things are put in subjection, it is evident that he (God) is excepted who did subject all things unto him (Jesus). „

Rev. 3:14 – Does the faithful and true witness speak of himself as the Creator of the Universe or as the one who cares for his congregation? Have you ever heard of the New Creature?

Consider that Jesus has not spoken about a New Creation (his anointed followers), but: (Revelation 3:14)“… the beginning of the creation by God. . .“; He was the first created being by God. To assume Jesus speaks here about the New Creation has a thin Base.

Ist Gottesglaube par se irrational?

Oftmals wird behauptet, dass der Glaube an einen Schöpfer nicht rational begründet sei.
Man argumentiert häufig, seine Existenz könne nicht objektiv bewiesen werden. Doch bedeutet das, dass es für den Glauben an die Existenz eines göttlichen Urhebers des Universums keine rationalen Gründe gibt?

Rationalität (Wikipedia): „Rationalität beschreibt ein vernunftgeleitetes Denken und Handeln. Es ist an Zwecken und Zielen ausgerichtet. Gründe, die als vernünftig gelten, werden absichtlich ausgewählt. Der Ausdruck entstammt dem lateinischen rationalitas (‚Denkvermögen‘), abgeleitet von ratio (‚Berechnung‘, ‚Vernunft‘, ,Verstand‘, auch ‚Verhältnis‘, ‚(logischer) Grund‘, ‚Rechtfertigungsgrund‘, ‚Begründung‘)
Rationalität kann, je nach Anwendungsbereich und je nachdem, was man als vernünftig betrachtet, unterschiedliche Bedeutungen haben. Man spricht in der Moderne deshalb auch von verschiedenen Rationalitäten der einen Vernunft.“

Rationalität ist nicht auf wissenschaftliche Standards beschränkt, wohl aber auf folgerichtiges, vernünftiges Denken in Verbindung mit gut begründeten Annahmen.
Die „Gottesbeweise“ der Philosophen und ihre Kritik haben mitunter zu dem Missverständniss geführt, hier handele es sich um den tatsächlichen Versuch eines Gottesbeweises. Bei Thomas von Aquin ist jedoch die Rede von 5 Wegen der Erkenntnis. Diese Ableitungen zeigen lediglich auf, dass der Gottesglaube nicht unlogisch oder unbegründet ist.

Soll man sich überhaupt wünschen, dass Gott beweisbar wäre?
„Es bleiben ja genügend Themen, über die die Naturwissenschaft nichts zu sagen hat und – so wie ich das sehe – auch nie etwas zu sagen haben wird. Ich verstehe auch gar nicht, warum man sich bemühen soll, die Existenz Gottes zu beweisen oder sie logisch herzuleiten. Gott darf nicht beweisbar sein. Wenn wir mit Sicherheit wüssten, dass es einen Gott gibt, dann gäbe es in der Folge das Gute nicht mehr: Dann bleibt doch nur noch ein rein opportunistisches Verhalten übrig!“ Anton Zeilinger, Quantenphysiker

Zeilinger: „Gott darf nicht beweisbar sein“

Zum anderen wäre es fast vermessen zu denken, man könnte Gott zwingen sichtbar zu werden.

”Ein logisch gelungener Beweis Gottes, gäbe es ihn, wäre Blasphemie: Kein Endlicher ergründet Gott, indem er ihn zur Offenbarung seiner Existenz zwingt. Das schließt die Möglichkeit der ,Wege‘ nicht aus . . .“ [Loe94, S. 196] Löw meint damit die ”Gottesbeweise“, die Fünf Wege (quinque viae) des Thomas v. Aquin. Dieser verwendet in seinen einleitenden Sätzen nie den Begriff Beweis (demonstratio), sondern spricht von Wegen, von an der Erfahrung orientierten rationalen Orientierungshilfen [Loe94, S. 72].

Löw, R.: Die neuen Gottesbeweise. Augsburg: Pattloch 1994
(Zitiert nach Prof. Dr. Peter C. Hägele, 2005)

Auch wenn es keinen logisch zwingenden Gottesbeweis gibt, so ist der Gottesglaube nicht par se irrrational. Es bleibt jedem frei, und das ist das Schöne, ob er dem Glauben eine Chance einräumt oder, ob man sich auf das streng wissenschaftlich demonstrierbare beschränken möchte.
Bei mehreren möglichen Erklärungen lohnt es sich jedoch durchaus einen Schluss auf die bessere (beste) Erklärung zu ziehen.

”Either God fine-tuned the Universe for us to be here, or there are many universes, each with different values of the fundamental constants [. . . ]” Mark Tegmark

Der Astrophysiker Harald Lesch auf die Frage: Glauben Sie an die Viele-Welten-Theorie? Leben wir in einem Multiversum?: „…Das ist eine Sache, mit der kann ich überhaupt nichts anfangen. Ehrlich gesagt, ist das der verzweifelte Versuch, um Gott herum zu kommen. Man versteht nicht, warum dieses eine Universum so wahnsinnig tolle Eigenschaften hat, also versucht man, das mit vielen Universen zu machen. Das ist für mich ein naturwissenschaftlich völlig sinnloser Ansatz, denn andere Universen entziehen sich per Definition einer experimentellen Überprüfung.“

https://www.wasistzeit.de/Ueber-die-Zeit/Interviews/Interview-mit-Professor-Harald-Lesch